Südfrankreich – Côte Azur – Korsika
- von Ivano Arcaro
- in Camping
- an 6. Juni 2024

Nach der letzten, anstengenden Wohnmobil-Tour geniessen wir nun zweimal eine Woche Badeferien am Mittelmeer. Eine Woche an der Côte Azur und eine Woche am Strand auf Korsika.
Auf dem Weg zum Mittelmeer machen wir noch einen kleinen Abstecher in Avignon. Nebst dem alten Papst-Palast möchten wir auch die legendäre Brücke besuchen.
Auf dem Weg nach Avignon machen wir einen Zwischenhalt in Seyssel. Wir nehmen es gemütlich und werden die Strecke von gut 600 km nicht durchfahren. In Seyssel gibt einen Camping-Car Park Wohnmobilstellplatz. Wir sind seit einigen Jahren Fan von Camping-Car Park, z.B. für Zwischenübernachtungen. Es gibt über 500 solche Stellplätze in Frankreich. Sie sind mit Strom, Frischwasser, Grau- und Schwarzwasser Entsorgung ausgerüstet und eingezäunt.
Am zweiten Tag nehmen wir den Rest der Strecke unter die Räder. In Avignon angekommen fahren wir auf die grosse Rhoneinsel zu unserem Campingplatz „Camping du Pont d’Avignon„, direkt gegenüber der legendären Brücke „Pont Saint Bénézet“ und einem herrlichen Blick auf den Papstpalast.
Camping "Pont d'Avignon"
Frankreich ist ein Camperland und die Franzosen sind vorwiegend mit Ihren Wohnmobilen das ganze Jahr unterwegs. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass zu direser Jahrezeit die Campingplätze fast ausgebucht sind. Wir haben zum Glück vorgängig reserviert, denn am Tag darauf wurde ein Schild aufgehängt, mit dem Hinweis, dass keine Parzelle mit Strom mehr verfügbar sei.
Wir werden hier drei Nächte verbringen und machen uns nun auf dem Weg in die Stadt. Da wir auf der Rohneinsel sind müssen wir nun auf die andere Flussseite. Dafür bietet die Stadt eine kostenlose Personenfähre an, die regelmässig alle 15 Minunten fährt.
Avignon, eine Stadt in der Provence im Südosten Frankreichs, liegt an der Rhone. Von 1309 bis 1377 war sie Sitz der katholischen Päpste und blieb unter päpstlicher Herrschaft, bis sie 1791 zu Frankreich kam. Zeugnis dieser Geschichte ist der massive Papstpalast, Palais des Papes, im Stadtzentrum, den eine mittelalterliche Mauer umgibt. Mit dem gotischen Papstpalast (Palais des Papes) , der Bischofsanlage, dem Rocher des Doms und der berühmten Brücke, dem Pont Saint-Bénézet, zählt Avignons Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Brücke ist vor allem durch das französische Volkslied Sur le pont d‘Avignon bekannt.
Durch Hochwasser und Kriege wurde die Brücke von Avignon immer wieder beschädigt. Im Jahr 1660 waren die Zerstörungen so groß, dass man sie schließlich aufgab. Das Wasser der Rhone und die Witterung setzte den Resten weiter zu.
Die legendäre Brücke von Avignon
Avignon
Papst-Palast
Nach drei Tagen Avignon machen wir uns auf den Weg ans Meer. In Serignan warten einer der schönsten französischen Campingplätze am Mittelmeer auf uns. Aus Erfahrung haben wir auch hier einen Platz reserviert. Jetzt wartet eine Woche Erholung pur auf uns. Hoffentlich macht das Wetter auch mit.
Le Sérignan Plage
Von Toulon aus werden wir mit der Nachtfähre nach Bastia auf Korsika fahren. Gemäss Informatio der Fähre müssen wir mindestens 2 Stunden vor Abfahrt am Fährterminal sein. Um 19:00 Uhr sollte die Fähre abfahren und wir sind bereits um 16:00 Uhr vorort. Nun heisst es warten …. und warten. Da wir sehr früh am Hafen sind, befinden wir uns in der Warteschlage sehr weit vorne. Wir hoffen dadurch schon früh an Bord fahren zu können.
Es ist jetzt 18:00 Uhr und wir stehen immer noch in der Schlange. Links und rechtes von uns werden PKW’s und Motorradfahren auf das Schiff gewunken, nur die Wohnmobile müssen warten, … und warten. Um 18:45 Uhr dürfen nun auch wir an Bord. Das dauert sicher noch eine Stunde bis die Fähre ablegt. Nachdem wir unsere Kabine bezogen haben machen wir uns auf dem Weg zum Bordrestaurant, denn erstens haben wir mächtigen Hunger und zweitens warten sicher hunderte von Pasagieren, die verpflegt werden möchten. Wir haben Glück die Warteschlange vor dem Selbstbedienungs-Restaurant hält sich „noch“ in Grenzen. Als wir auf die Uhr sehen, ist es 19:15 Uhr und die Fähre legt schon ab. Das ging aber schnell. Nach dem Essen noch einen Apéritiv in der Bar und dann ab in die Kabine. Um 7:00 Uhr sollten wir in Bastia ankommen. Das heisst spätestens 6:00 Uhr aufstehen.
Am andern Morgen, um 5:30 Uhr werden wir durch den Kabinenlautsprecher geweckt. Schnell noch duschen und unsere Reisetasche gepackt und ab in den Warteraum. Kurz vor halb sieben treffen wir bereits in Bastia ein. Nun heisst es unser Wohnmobil in der riesiegen Fähre finden. Zum Glück haben wir uns das Deck und die Eingangstür zum Laderaum gemerkt. Da wir eine der letzten waren, die auf die Fähre fuhren, sind wir auch die ersten, die von Bord können. Um 6:45 Uhr sind wir bereits auf dem Weg zum Campingplatz. Woau, das ging aber schnell.
Auch hier wieder 2 Std. vor Abfahrt am Hafen. Die Fähre sollte um 14:00 Uhr abfahren und benötigt für die Überfahrt 4½ Stunden. Es ist jetzt 14:30 Uhr und noch keine Fähre in Sicht. Mit einer Verspätung von fast einer Stunde kommt sie endlich. Bis nun alle Fahrzeuge an Bord sind dauert es eine ganze Weile. Um 15:30 Uhr legt die Fähre endlich ab. Wir hoffen, dass der Kapitän die verlorene Zeit wieder aufholt, den wir haben in Livorno einen Platz auf dem Campingplatz gebucht und die Rezeption schliesst um 20:00 Uhr.
Dem ist aber nicht so, im Gegenteil, das Schiff fährt lansamer als geplant (gemäss Positionen auf Google-Map). Nach 5½ Stunden erreichen wir endlich Livorno. Es ist mitlerweilen 21:00 Uhr. Zum Glück konnte ich per Mail den Campingplatz informieren, dass es später wird. „nessun problema“ (keine Probleme) war die Antwort. Was das auch immer heissen mag. Es ist jetzt 21:30 Uhr und wir stehen vor der geschlossenen Schranke beim Campingplatz. Wie durch ein Wunder öffnet sie sich und wir können bis zur Reception durchfahren. Dort angekommen werden wir von einer netten Dame begrüsst und sie zeigt uns unseren Übernachtungsplatz. Sie hat extra auf uns gewartet, welch toller Service.
Hundemüde fallen wir in unsere Betten.
Heute gehts Richtung Heimat. Über La Spezia, Parma und Mailand erreichen wir Chiasso. In Lugano-Muzzano werden wir einen Zwischenhalt einlegen und am nächsten Tag sind wir wieder zu Hause.
Drei tolle, erholsame Wochen.